Es war zu Zeiten Max des II., als Barbara Pemsel in Sulzbach-Rosenberg im Jahre 1850 die Firma Pemsel gründete. Das 19. Jahrhundert bringt mit seiner rasch voranschreitenden Technik auf dem Gebiet des Bergbaus und des Hüttenwesens gute Zukunftsaussichten. Die 1853 gegründete Eisenwerk-Gesellschaft Maximillianshütte verarbeitet ab 1863 die Sulzbacher-Auerbacher Erze zu Eisenbahnschienen, Schwellen, Eisenträgern, nahtlos gezogenen Präzisionsrohren und vielen weiteren Produkten. Das Eisenbahnzeitalter hält 1859 mit der Eröffnung der sogenannten Ostbahn (Eisenbahnlinie Nürnberg-Regensburg) Einzug in der Stadt. Zentrale Wasserversorgung, Kanalisation und elektrischer Strom setzten um 1900 herum weitere Zeichen des Fortschrittes in Sulzbach und sowie in Rosenberg.
Es war eine hervorragende Zeit für eine Firmengründung. Lustig, wenn man daran denkt, welch‘ Voraussetzungen heute wichtig sind, um eine Firma ins Leben zu rufen. Bis 1970 blieb das Pemsel-Haus in Familienbesitz. Die Familie Stingl übernahm von da an. An die Pemsels denkt man noch gerne zurück. Im Jahre 1907 etwa hat Uhrmachermeister Georg Pemsel im Rahmen der Poppenrichter Turmkuppel-Sanierung „eine neue Turmuhr angeschafft“. Seit September 1998 nun wird die Firma Pemsel von Uhrmachermeister Markus Sindel geführt. Er gestaltete das Geschäft neu.
Schon 1480 trug der Fürst von Mailand und sein Gefolge „an den Gewändern befestigte kleine Uhren die auch schlagen.“ Fürsten und auch Kaufleute trugen im ausgehenden 15. Jahrhundert bei ihren Reisen tragbare Uhren mit sich.
Der Nürnberger J. Clochäus schrieb 1512 „Petrus Hele ein noch junger Mann stellt aus ein wenig Eisen Ührlein her, die mit zahlreichen Rädern ausgestattet sind und vierzig Stunden lang gehen und schlagen und die Zeit anzeigen, auch wenn sie am Band oder im Beutel getragen werden.
Peter Henlein, wie er später genannt wurde, kommt der Verdienst zu, solche tragbaren Uhren robuster, verlässlicher und preiswerter gemacht zu haben, als das früher der Fall war. Durch ihn wurde Nürnberg um ein Gewerbe, die Uhrmacher, reicher. Man sprach bald von den „Nürnberger Eiern“. Eine Verballhornung des Ausdruckes Hörlein, von Hora, die Stunde.
Diese Nürnberger Eierlein waren keineswegs eiförmig, sondern sie waren zylindrische Dosen. Um 1520 gab es die sogenannte Bisamuhr, die am Handgelenk getragen wurde und in einer Kapsel einen mit Duftstoffen getränkten Schwamm verbarg. Die ältesten tragbaren Uhren hatten über dem Zeiger einen massiven Deckel, später verwendete man Deckel aus Bergkristall und auch aus Glas.
Die Miniaturisierung und die technische Perfektion erreichte einen hohen Stand. Schon um 1500 gab es Dosen Uhren zum Anhängen mit einem Durchmesser von nur 6 cm.Bei all diesen Uhren war „die Waag“ und die „Spindel“ der Gangregler und an Stelle der heutigen Spiralfeder sorgten Schweineborsten für die Bewegung des Gangreglers. Der seit 46 v. Chr. gültige Julianische Kalender wird 1582 durch Papst Gregor den XIII verbessert.
Dieser heute noch gültige Greorianische Kalender legt die Länge des Jahres auf 365,24 mittlere Sonnentage fest. Der Ausgleich erfolgt durch Schalttage. 1674 ersinnt der Holländer Christian Huygens eine sehr dünne spiralförmig angeordnete Feder, die er statt der wie bisher verwendeten Schweineborsten auf der Unruhe, oder Unrast anordnet.1675 stellt er diese bahnbrechende Erfindung in Paris anlässlich einer Ausstellung vor. Durch diese Kombination der spiralförmigen Feder mit der seit langer Zeit schon verwendeten radförmigen Unrast wurde ein neues, eigenschwingfähiges Zeitnormal geschaffen.